Angebot
Ich verfüge über eine Zulassung zur Bedarfsabklärung. Bedarfsabklärungen für die ambulante Psychiatriepflege müssen gemäss Art. 7 Abs. 2 der Krankenpflege-Leistungsverordnung (KLV) von Pflegefachpersonen durchgeführt werden, die über ein anerkanntes Diplom in Pflege und über eine zweijährige praktische Berufserfahrung in der Fachrichtung Psychiatrie verfügen.

Die ambulante psychiatrische Pflege mit DBT-Elementen versteht sich als Ergänzung zu Ihrer ambulanten Behandlung bei einem Psychiater/in oder Psychologen/in.
Die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) wurde in den 80er-Jahren von Marsha Linehan als Behandlungsprogramm für Patienten/innen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung entwickelt. Als zentrales Problem der Erkrankung gilt dabei eine Störung der Emotionsregulation. Die emotionale Verletzbarkeit (schnelle, intensive und langanhaltende emotionale Reaktion) ist verbunden mit der Schwierigkeit Emotionen regulieren zu können. Die Betroffenen befinden sich daher emotional rasch und oft in einem unerträglichen Hochspannungsbereich.
Häufig wird selbstverletzendes Verhalten als Strategie angewendet, um die Spannung zu reduzieren. Diese Strategien sind zwar im Moment wirksam um die Spannung zu reduzieren, führen jedoch zu einem Kreislauf aus Hochspannung und Selbstschädigung. Gefühle wie Scham, Angst, Leere nehmen zu währenddem der Selbstwert sich immer weiter reduziert.
Erst wenn die persönlich wirksamen Skills geübt werden können sie eine ähnliche Wirkung entfalten.
Das Skillstraining ist eine Intervention zur Förderung funktionaler Emotionsregulationsstrategien. Diese Strategien werden in der DBT-Skills genannt. Skills sind kurzfristig wirksam und langfristig nicht schädlich. Sie werden jedoch zumindest zu Beginn kurzfristig nicht so gut funktionieren wie das automatisierte schädliche Verhalten. Damit man von Skills profitiert, reicht es nicht aus, sie zu kennen. Zunächst geht es darum, sich Wissen über die Emotionsregulation anzueignen, bisherige Strategien zu reflektieren, die Achtsamkeit für die eigene emotionale Anspannung zu fördern und persönlich wirksame Skills im Alltag und schliesslich unter Stressbedingungen anzuwenden Nebst den Hochstress-Skills, welche eingesetzt werden, um die hohe Anspannung auszuhalten werden weitere Skills zur Förderung der Achtsamkeit, Umgang mit Gefühlen, zwischenmenschliche Fertigkeiten und Selbstmitgefühl erarbeitet und eingeübt.
Gerne informiere ich Sie in einem Erstgespräch persönlich über meine Arbeitsweise und kläre mit Ihnen die Indikation für die psychiatrische Pflege mit DBT-Elementen. Das Skillstraining finden in meinem Praxisraum in Biel statt.
Das Eruieren (Feststellen, Herausfinden, Erkennen) von Ressourcen ist ein zentraler Bestandteil der ambulanten psychiatrischen Pflege. In der Pflege sind Ressourcen Fähigkeiten und Möglichkeiten, welche dem Patienten helfen, möglichst selbstständig mit der Erkrankung umzugehen. Ich unterstütze Sie dabei, vorhandene Ressourcen zu erhalten und weiter zu entwickeln. Beeinträchtigte oder fehlende Ressourcen können neu gebildet werden indem die Motivation für eine Veränderung gefördert und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten gestärkt wird.
Es ist eine Herausforderung, die psychische Erkrankung so in die eigene Lebensgeschichte zu integrieren, dass der Selbstwert erhalten bleibt. Damit dies möglich ist, benötigen Sie Selbstwirksamkeit. Das heisst, in die eigenen Fähigkeiten zur Bewältigung von gesundheitlichen Herausforderungen zu vertrauen. Ich unterstütze Sie dabei dieses Vertrauen zu stärken.
Gemeinsam evaluieren wir Ihre vorhandenen Strategien zum Umgang mit Krankheitssymptomen, entwickeln diese weiter und erarbeiten bei Bedarf neue Bewältigungsstrategien. Im Alltag üben Sie die Strategien ein und überprüfen Sie auf deren Wirksamkeit. Nicht immer klappt es von Anfang an mit der Umsetzung, dann überlegen wir gemeinsam an was dies liegt und was Sie brauchen, damit Sie die Strategien in ihrem Alltag anwenden können. Daran zu arbeiten lohnt sich auf jeden Fall, bestimmt gibt es Strategien, die für Sie anwendbar und hilfreich sind.
Durch meine langjährige Zusammenarbeit mit Betroffenen einer psychischen Erkrankung im Einzel- sowie Gruppensetting, sowie meiner Zusatzausbildung in kognitiv-verhaltenstherapeutischen Strategien und Methoden habe ich Erfahrung in der Begleitung, Beratung und Unterstützung zur Entwicklung von Bewältigungsstrategien bei:
Erstpsychosen, Schizophrenie, schizoaffektive Störung, bipolare Störungen, Depression, Angst-, Zwangs- und Persönlichkeitsstörungen.
Diese Leistung umfasst die Beratung, Begleitung und Unterstützung in organisatorischen und zwischenmenschlichen Belangen des Alltags, welche aufgrund der Erkrankung erschwert sind. Dabei steht die Förderung Ihrer Ressourcen für eine selbstverantwortliche Lebensführung mit dem Ziel einer grösstmöglichen Autonomie im Zentrum.
Eine Krise ist der Verlust des seelischen Gleichgewichtes infolge akuter Überforderung des gewohnten Bewältigungssystem durch belastende innere und äussere Ereignisse. Jeder kann betroffen sein! (Riechers-Rössler et al 2004)
In einer Krisensituation biete ich Ihnen, in Zusammenarbeit mit Ihrem bestehenden Netz, eine professionelle Unterstützung an um die Krise auszuhalten und zu bewältigen. Durch die Herstellung eines wertschätzenden, vertrauensvollen Kontaktes und emotionaler Entlastung analysiere ich mit Ihnen eventuelle Auslöser für die aktuelle Krise und die Ressourcen, welche Ihnen in der aktuellen Situation zur Verfügung stehen. Durch die Aktivierung Ihrer Ressourcen und der vorübergehenden Annahme von Unterstützung durch Fachpersonen (Hausarzt, Psychiater, Psychologe, Pflege) kann eine Krise meist ambulant aufgefangen werden.
Kriseninterventionen sind personenbezogen, haben jedoch immer zum Ziel, durch geeignete Massnahmen einer Chronifizierung, Selbst-oder Fremdgefährdung vorzubeugen und das psychische Gleichgewicht wieder herzustellen.
Stress spielt als Auslöser von psychischen Erkrankungen eine Rolle, kann dazu beitragen diese aufrecht zu erhalten und das Rückfallrisiko erhöhen. Um Ihre psychische Gesundheit zu erhalten und zu fördern unterstütze ich Sie dabei die Ursachen für Stress zu erkennen und Strategien im Umgang damit zu entwickeln. Je nach Ursache sind dies Strategien der Problemlösung, Training sozialer und emotionaler Kompetenzen, Bearbeitung und Veränderung der kognitiven Bewertung von Belastungen, Stärkung des Selbstwertes, Einüben von Entspannungsmethoden (Mindfullness/Achtsamkeit, Progressive Muskelentspannung, Atmung)
Ich biete Ihnen Psychoedukation im Einzelsetting an und fördere den Austausch unter Betroffenen. Das Wort "Psychoedukation" ist zusammengesetzt aus "Psychotherapie" und "Edukation" . Psychoedukation ist als begleitende Therapie gedacht und stellt im psychotherapeutischen Setting die interaktive Informationsvermittlung bisher nicht bewusster Zusammenhänge und den Austausch persönlicher Erfahrungen mit der Erkrankung in den Vordergrund.
Ziel der Psychoedukation ist, die Autonomie, das Krankheitsverständnis und den selbstverantwortlichen Umgang mit der Krankheit zu fördern und dadurch die Krankheitsbewältigung zu unterstützen.
Im ambulanten Bereich sind psychoedukative Angebote bisher nicht zufriedenstellend implementiert. Ich bin interessiert an der Zusammenarbeit mit Fachleuten zum Aufbau von psychoedukativen Gruppen im ambulanten Bereich.
Niemand beschäftigt sich gerne mit den Gedanken an eine frühere psychische Krise. Der Gedanke daran löst oft Unbehagen, Scham, Wut oder Angst hervor.
Unter Rücksichtnahme auf diese Gefühle unterstütze ich Sie dabei, Ihre Erfahrungen mit vergangenen Krisen zu reflektieren. Zu überlegen, was damals hilfreich war, was nicht und welche weiteren Möglichkeiten es gäbe, um auf eine sich ankündende zukünftige Krise zu reagieren. Sie erhalten somit die Möglichkeit aktiv an Ihrer Therapieplanung mitzuwirken.
Das Krisenmanagement beinhaltet zwei Bereiche, die Krisenerkennung und die Krisenbewältigung.
Zur frühzeitigen Erkennung werden die Symptome identifiziert, die einer früheren Krise vorausgingen. Symptome, die während einer akuten Krise auftreten, können weniger intensiv in der Vorzeit auftreten. Um einer Krise vorzubeugen, ist es wichtig, die Wahrnehmung zu schulen, um diese persönlichen frühen Warnsignale zu erkennen.
Durch die Erarbeitung eines persönlichen Krisenmanagementplans wird das Vorgehen in Krisensituationen geklärt. Das Krisenmanagement wird transparent gemacht. Aus meiner Erfahrung reduziert sich dadurch die Angst vor einer Krise und erhöht die Zuversicht diese bewältigen zu können.
Therapeuten werden in diesen Prozess miteinbezogen, auch nahestehende Vertrauenspersonen können nach Einwilligung des Betroffenen einen Beitrag zur Krisenerkennung und Bewältigung leisten.
Nach Einwilligung des Klienten und unter Einhaltung der Schweigepflicht berate und unterstütze ich das Umfeld im Umgang mit Symptomen der Erkrankung. Dadurch soll Stress reduziert und Ressourcen des sozialen Umfeldes gestärkt und gezielt zur Förderung der Gesundheit eingesetzt werden.
Ich informiere Sie über Wirkung und Nebenwirkung der ärztlich verordneten Medikamente.
Bei einer Umstellung oder Neueinstellung der Medikation evaluiere ich in Zusammenarbeit mit Ihnen und dem behandelnden Arzt, wie sich die neue Medikation auf ihr psychisches Befinden auswirkt.
Bei Bedarf kann ich Sie dabei unterstützen die Medikation regelmässig einzunehmen indem ich für Sie oder mit Ihnen ein Medikamentendosett richte, Depotinjektionen verabreiche oder eine Reservemedikation abgebe.
Falls es im Rahmen der psychischen Erkrankung zu schwierigen Situationen am Arbeitsplatz komm, oder Sie Ihrer Arbeit nicht mehr nachgehen können, ist eine möglichst frühe Intervention unter Einbezug von spezialisierten Fachstellen wichtig. Ich berate und begleite Sie in der Kontaktaufnahme und bei Gesprächen mit Ihrem Arbeitgeber. Bei Bedarf unterstütze ich Sie auf dem Weg zur Wiedereingliederung in Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt, Case Managern, IV, Sozialämtern und weiteren spezialisierten Institutionen.